Da aktuell von der großen Anzahl an Anzeigen zu lesen ist, die man mit viel Zeitaufwand bearbeiten müsse, hier mal eine Relation dazu. Denn ich zeige nicht alles an, sondern sortiere sehr viel aus und zeige nur einen Bruchteil dessen an, was möglich wäre.

Mir ist klar, dass die Bußgeldstelle Pforzheim nur begrenzte Zeit zur Bearbeitung solcher Anzeigen hat. Deshalb stelle ich nur Anzeigen in solchen Fällen, in denen die Fahrzeugführenden erkennbar sind und wenn die Unterschreitung des Überholabstands aus meiner Sicht eindeutig ist. Doch selbst bei diesen, aus meiner Sicht eindeutigen, Fällen gibt es bei der Bußgeldstelle Pforzheim nicht immer nachvollziehbare Bewertungen und man kommt immer wieder zu dem Schluss, dass der Abstand doch ausreichend gewesen sei.

In Fällen mit extrem wenig Abstand und/oder bei besonders gefährlichen Situationen zeige ich auch Vorfälle an, wenn die Fahrzeugführenden nicht erkennbar sind.

Diese folgende Grafik zeigt die Anzahl der, per Knopfdruck bestätigten, Abstände (meist außerorts) zwischen dem 18.5.2020 und dem 13.7.2020, die von dem Messgerät OpenBikeSensor auf meinen Fahrten an 29 verschiedenen Tagen erfasst wurden. Nur Regenfahrten sind nicht erfasst, weil das Messgerät noch nicht regenfest ist.

Bei 201 von insgesamt 1267 bestätigten Überholvorgängen hatten die überholenden Fahrzeuge einen Abstand von maximal 0,99 m. Aus der Erfahrung weiß ich, dass die meisten Überholvorgänge außerorts stattfinden, da ich dort auch die meisten Kilometer zurücklege.

In diesem Zeitraum habe ich „nur“ etwa 70 Anzeigen gestellt; möglich gewesen wären mehrere Hundert.

Trotzdem habe ich, aufgrund der Kommunikation mit der Bußgeldstelle in den letzten Wochen, die Hürde für eine Anzeige noch einmal höher gelegt.

Und deshalb ist es aus meiner Sicht so wichtig, dass es nachvollziehbare Bewertungssysteme gibt, die auf realistischen Werten basieren und nicht auf Berechnungen, in denen z. B. der Abstand von Auto zu Mitte des Radfahrenden berechnet wird.